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SPD Ötisheim

Es geht auch anders: Auswege aus dem Finanzdschungel

Arbeitsgemeinschaften

Eine Veranstaltung der SPD – AG 60 Plus mit Ulrike Zeeb von Plansecur

Unser Geld, das wir der Bank anvertraut haben, befindet sich längst nicht mehr bei dieser Bank, sondern ist mittels Investoren auf Märkten angelegt, wo die Renditen höher sind als im traditionellen Bankgeschäft, um für die Bank zu „arbeiten“, d. h. maximale Gewinne einzufahren, die aber auch in Verluste umschlagen können. (Das gilt nicht für alle Banken, es gibt auch Ausnahmen.) Fast jeden Monat taucht in Presse und Öffentlichkeit eine neue Schreckensmeldung auf, dass im Finanzsektor im weitesten Sinne mal wieder etwas schief gelaufen ist. So beginnt der sprichwörtliche „kleine Mann“ zu fragen: Habe ich meine Ersparnisse überhaupt noch, wenn ich sie brauche?


„Gibt es Auswege aus diesem Finanzdschungel?“, fragen sich die Menschen.

Die Referentin zeigte anhand von Beispielen auf, dass oftmals bei besserer Beratung keine überhöhten Erwartungen entstehen würden. Eine gute Finanzberatung sollte nach der Devise arbeiten: Das Beste für beide: Mensch und Vermögen, betont die Referentin. Es darf nicht einfach nur ums Verkaufen gehen.

Drei Schritte vor der Vermögensanlage sind notwendig:

Bestandsaufnahme, Entscheidungshilfe und Aufstellung eines Finanzplanes: Wir, die Kunden und Anleger müssen uns fragen, was wollen wir eigentlich:

1. Grundabsicherung: Absicherung des täglichen Lebens, private und berufliche Vorsorge: Was brauche ich zum täglichen Leben?
2. Vermögensaufbau: Systematischer Aufbau von Vermögen: Was kann ich mir leisten, zu sparen? Und
3. Kapitalanlage: Vermehrung vorhandener Vermögenswerte nach Rentabilitäts- und Renditegesichtspunkten: In welcher Form spare ich?

Jeder muss sich klar machen: Hoher Gewinn ist auch immer hohes Risiko, da gibt es keine Ausnahme und alles, was uns anders dargestellt wird, ist Augenwischerei und mahnt zur Vorsicht.

Die Referentin zeigte, dass es auch wichtig ist, welche Projekte hinter der Anlage stecken. Die Teilnehmer der Diskussion sind sich einig, dass man darauf achten sollte, dass das Geld in ökologisch sinnvollen Projekten angelegt wird. Diese werden vielfach als Fond gehalten. Der ökologisch orientierte Investor schaut in der Regel nicht nur auf die Rendite, sondern auch darauf, was in der realen Welt aus dem investierten Geld gemacht wird.

Interessant war die Darstellung der verschiedenen Anlagemöglichkeiten, auch wenn man dabei erkannte, dass der Laie damit völlig überfordert ist und eine Beratung durch Personen oder Institutionen seines Vertrauens unumgänglich sind.

Die Frage der Anwesenden: Ja, was mache ich dann, um mein über ein langes Arbeitsleben erspartes Geld für mein Alter zu sichern – kaufe ich Sachwerte, Gold oder Immobilien?

Auch hier ist die Antwort nur mit der gebotenen Vorsicht und wichtigen Einschränkungen zustimmend.

Natürlich ist z.Zt. durch die große Nachfrage des Marktes der Goldpreis schon so hoch, dass eine gewinnbringende Anlage unwahrscheinlich ist – also erhält man voraussichtlich seinen Anlage - Wert, aber macht keinen Gewinn. Wenn der vermutlich völlig überbewertete Goldpreis mal ins Rutschen kommt, kann es zu empfindlichen Verlusten kommen, also allergrößte Vorsicht!

Wie die Vergangenheit immer wieder gezeigt hat, muss man auch bei Immobilien mit Vorsicht und Sachverstand ans Werk gehen. Nur das, was man überschauen kann, kann man beurteilen. Immobilien auf dem Papier waren für gutgläubige Anleger schon oft ein glatter Reinfall. Auch hier gilt, dass die Nachfrage den Preis und damit den Gewinn regelt. Eine Immobilie in guter Wohn- oder Geschäftslage kann nicht billig sein – wird aber vermarktet werden können. Ein Schnäppchen im unattraktiven Umfeld steht leer und wird damit völlig unrentabel.

Kann man sich denn überhaupt noch auf irgendetwas verlassen? Es ist wie in vielen Bereichen des Lebens: Am besten ist es, verschiedene Anlageformen zu mischen. Als Fazit des Nachmittags fasste die Vorsitzende Antje Hill zusammen: „Wer nicht selbst Fachmann ist – und das sind die wenigsten unter uns – für den ist eine solide Beratung unerlässlich. Panik und unüberlegtes Handeln sind bestimmt keine guten Berater.“

 

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