Mit großer Sorge hat der Kreisvorstand der SPD im Enzkreis die Ereignisse in Remchingen am Wochenende zur Kenntnis genommen. Aufgrund der Faktenlage am Sonntagabend ist davon auszugehen, dass der Brand im derzeit leerstehenden Gebäude im Industriegebiet „Meilwiese“ bewusst gelegt und somit ein Zeichen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in dieses Gebäude gesetzt werden sollte. Es ist gerade diese Form des Protestes, welche die Mitglieder des SPD-Kreisvorstandes entsetzt. Man war sich bislang sicher, dass solche Formen des Protestes der Vergangenheit angehören und eine inhaltliche Auseinandersetzung auf verbaler Ebene sinnvoller erscheint als Anschläge auf Gebäude. Die derzeitige Situation im Bereich der Flüchtlingsaufnahme und -eingliederung erfordert von Bürgern und Ämtern ein besonderes Maß an Empathie, da hinter jeder nackten Zahl ein menschliches Schicksal steht. Mit solch einer Aktion, wie sie in der Nacht von Freitag auf Samstag in Remchingen geschah, wird sich die Zahl der aufzunehmenden Menschen nicht verringern, auch die Verteilung auf die Gemeinden im Enzkreis und in Baden-Württemberg wird sich nicht verändern. Ganz im Gegenteil: Die Möglichkeit der Gemeinde Remchingen, hilfesuchende Menschen unterzubringen, werden verringert, so dass die Gemeindeverwaltung möglicherweise zu „unpopulären Maßnahmen“ greifen muss. Dies wär beispielsweise die Unterbringung in Sporthallen, welche dadurch nicht mehr für Vereins- und Schulaktivitäten genutzt werden könnten. Die Folgen dieser Tat spüren dadurch nicht die hilfesuchenden Menschen, sondern die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Brandanschläge in dieser Form waren und sind somit auch immer Angriffe auf ein funktionierendes Gemeinwohl.
Pressemitteilung zum Brand in Remchingen
Allgemein
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Veröffentlicht am 22.07.2015
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